Umsetzung des OZG
Zentrale Datenaustausch Infrastruktur (ZDI)

Die OZG-Komplettlösung: ZDI
Die von uns für den Landesbetrieb Information und Technik NRW (IT.NRW) entwickelte OZG-Lösungskomponente Zentrale Datenaustausch Infrastruktur (ZDI) wurde als zentralisierte, cloudfähige Plattform für sicheren Datenaustausch zwischen Behörden entworfen. Ihre Architektur ermöglicht es, eine sichere, effiziente und skalierbare Lösung für den Datenaustausch bereitzustellen. Dabei wird die Konformität zu den Bundesstandards OSCI, XTA 2, FitConnect, XÖV, FIM gewährleistet.
- Löst die Herausforderungen heterogener IT-Landschaften
- Umwandlung von Nachrichtenprotokollen
- Übergang von Netzbereichen bei Nachrichtentransport
- Anbindung von Fachverfahren über proprietäre Schnittstellen
- Ver- und Entschlüsselung von Nachrichten
- Bereitstellung eines ZDI-Verwaltungsdiensteverzeichnisses zur unkomplizierten Nachrichtenadressierung
Anwendungsbereiche
Lückenschluss in der OZG-Systemwelt
Für eine Ende-zu-Ende Digitalisierung von Verwaltungsverfahren in Zeiten von OZG und Registermodernisierung braucht es einen Nachrichten-Broker, der Fachverfahren und IT-Systeme netzübergreifend miteinander verbindet und damit nahtlose Datenflüsse zwischen den dezentralen und heterogenen Systemkomponenten ermöglicht. Bei der ZDI (Zentrale Datenaustausch Infrastruktur) handelt es sich um eine Middleware, die die Rolle eines solchen Nachrichten-Brokers einnimmt.
Ihre zentrale Aufgabe ist es, den Datenaustausch zwischen Serviceportalen und Fachverfahren zu ermöglichen – insbesondere dann, wenn Systeme unterschiedliche Datenschemata, Schnittstellen und Transportprotokolle verwenden. So erreichen Behörden und Kommunen eine Ende-zu-Ende Digitalisierung ihrer Verwaltungsleistungen, können digitale Bürgerdienste anbieten und vereinfachen die Kommunikation zwischen Behörden und Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen.
Im Auftrag von: IT.NRW (Information und Technik Nordrhein-Westfalen)
Zahlen & Fakten
Funktionsumfang
Kernfunktionalitäten des Basissystems
Die ZDI dient in vielen OZG-Kontexten als zentrale projektübergreifende Datenaustauschplattform sowie Transformations- und Vermittlungsstelle. Damit ist sie integraler Baustein für die OZG-Umsetzung in NRW. Das Basissystem der ZDI umfasst u.a. den folgenden technischen Funktionsbereich:
- Bereitstellung eines OSCI- sowie XTA-Client
- Anbindung & Integration von OZG-Systemkomponenten – z.B. Serviceportale, Intermediäre, Clearing-Stellen, Fachverfahren, DVDV
- Bereitstellung zahlreicher Schnittstellenformate und Endpunkte – u.a. FIT-Connect, XTA, REST, SOAP, SFTP, WebDAV
- Routing, Transport und Umwandlung von Nachrichten und Daten
- Übergang von Netzbereichen bei Nachrichtentransport
- Anbindung von Fachverfahren über proprietäre Schnittstellen
- Ver- und Entschlüsselung von Nachrichten
- Bereitstellung eines ZDI-eigenen Verwaltungsdiensteverzeichnisses zur unkomplizierten Nachrichtenadressierung bei fehlenden DVDV-Einträgen
- Protokollierung, Monitoring & Reporting von Vorgängen und Datenflüssen
- Multimandantenfähigkeit sowie mandantenspezifische Konfiguration von Routingszenarien
- Anbindung externer Trust- & Keystores sowie Zertifikatsvalidierungsservices
Routing, Konvertierung & Transport
Generische Unterstützung von Kommunikationsszenarien
Im Bereich Routing, Konvertierung und Transport verfolgt die ZDI einen generischen Ansatz zur Umsetzung von Kommunikationsszenarien. So können einmal entwickelte Schnittstellen und Kanäle auf Kommunikationsszenarien bzw. Datenschemata angepasst werden. Hierüber lassen sich beliebige Kommunikationsszenarien konfigurativ abbilden, was den Implementierungsaufwand neuer XÖV-Standards deutlich reduziert. Die ZDI unterstützt bereits die Schnittstellenformate XTA, OSCI, FIT-Connect, REST, SFTP, CMIS, GMM/E-Mail, WebDav und wird kontinuierlich weiterentwickelt. In ihrer Rolle als Nachrichten-Broker dient die ZDI als Integrator zwischen beliebigen Fachverfahren und bestehenden IT-Systemen und löst damit die klassischen Herausforderungen heterogener IT-Landschaften.

Vorhandene Kommunikationsszenarien
Funktionsweise
Vereinfachte Kommunikation zwischen Bürgern und Behörden
Die ZDI vereinfacht die Kommunikation zwischen Behörden und Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen, indem sie sich in das klassische 4-Corner-Modell integriert: Sie ermöglicht eine sichere bereichs- und netzübergreifende Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Ein Beispiel: Ein Bürger oder ein Unternehmen sendet Informationen über ein Serviceportal (Autor), die über die ZDI (Sender) und ein Transportverfahren (Empfänger) an einen Sachbearbeiter im Fachverfahren (Leser) weitergeleitet werden. Je nach Szenario übernimmt die ZDI auf der Transportebene die Rolle des Senders oder Empfängers. Auf der Anwendungsebene stellt die ZDI sicher, dass die übermittelten Daten dem Autor oder Leser ohne Medienbruch zur Bearbeitung zur Verfügung gestellt werden.
In der Rolle des Senders lässt sich die Funktionsweise wie folgt beschreiben:
- Ein Bürger stellt einen OZG-Antrag über ein Serviceportal (Autor).
- Das Serviceportal übermittelt den Antrag im eigenen Datenschema und über ein selbst gewähltes (OZG-)Protokoll (z.B. via XTA 2) an die ZDI. Die ZDI prüft, an welchen Empfänger die Nachricht übermittelt werden soll. Sofern erforderlich, konvertiert die ZDI die Nachricht nach den jeweiligen Anforderungen des Empfängers (z.B. in OSCI).
- Die ZDI übermittelt die Nachricht in dem Datenschema und über das Protokoll, das vom Leser benötigt und unterstützt wird.
- Der Empfänger (Transportverfahren) stellt dem Fachverfahren und damit dem kommunalen Sachbearbeiter den OZG-Antrag zur Abholdung, Entschlüsselung und Bearbeitung zur Verfügung.

Die Funktionsweise vom Fachverfahren bzw. Sachbearbeiter zurück zum Serviceportal bzw. Bürger folgt der gleichen Logik nur in umgekehrter Richtung:
- Ein Sachbearbeiter nutzt für die Verschlüsselung und den Versand eines Antragsbescheids ein Fachverfahren (Autor).
- Das Fachverfahren übermittelt die Nachricht an die ZDI.
- Die ZDI ermittelt den Empfänger und übermittelt die Nachricht an das Nutzerkonto. Hierfür wir das Datenschema und Protokoll des Nutzerkontos verwendet.

Anbindungen
Seit ihrem Launch in 2018 wurde die ZDI sukzessiv um neu angebundene Fachverfahren, Systeme, Portale und Intermediäre erweitert. Dadurch besitzt sie eine hohe funktionale Tiefe. Es ist möglich, diverse Verfahren, XöV-Standards und Kommunikationsszenarien konfigurativ bzw. durch Parametrisierung abzubilden. Es bestehen mittlerweile Anbindungen an alle 16 Bundesländer, sowie die unten aufgeführten OZG-Systeme, Serviceportale, Fachverfahren:
Verwaltung
Administrationstool
Die ZDI verfügt über ein browserbasiertes Administrationstool und bietet damit eine umfassende Lösung zur Verwaltung und Optimierung von Kommunikationsszenarien sowie zum Monitoring und Reporting von Nachrichtenflüssen. Aufgrund des generischen Ansatzes der ZDI ermöglicht das Administrationstool die Einrichtung und Konfiguration beliebiger Kommunikationsabläufe, sodass flexibel auf verschiedene Anforderungen reagiert werden kann. Die Monitoring-Funktionen überwachen Nachrichtentransporte und unterstützen bei der Behebung von Störungen, wodurch die Betriebssicherheit erhöht wird. Zusätzlich stellt das Tool fachliche Metriken und Monitoring-Dashboards bereit, die Einblicke in die Systemperformance bieten.
Durch die Anbindung an externe Reportingsysteme können weitere detaillierte Berichte und Analysen erstellt werden. Eine effiziente Suchfunktion erleichtert das Auffinden von Nachrichten und Vorgängen, während unterstützende Funktionen bei der Fehlersuche, Protokollanalyse und Handhabung fehlerhafter Nachrichtenflüsse helfen. Die Überwachung und Nachprüfung von Zertifikatsgültigkeiten sowie automatische Benachrichtigungen sorgen für eine reibungslose und sichere Kommunikation.
Funktionen des Administrationstools
- Einrichtung und Konfiguration beliebiger Kommunikationsszenarien mittels generischem Ansatz
- Monitoring und Entstörung fehlerhafter Nachrichtentransporte
- Bereitstellung von fachlichen Metriken und Monitoring-Dashboards
- Anbindung an externe Reportingsysteme
- Suche nach Nachrichten und Vorgängen
- Unterstützung bei Fehlersuche, Protokollanalyse und fehlerhafter Nachrichtenflüsse
- Überwachung, Notifizierung und Nachprüfung von Zertifikatsgültigkeiten
Kontakt
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